Entstehung von Seenebel

Besonders heimtückisch kann Seenebel während einer Wattführung sein. Seenebel kann innerhalb kürzester Zeit, ca. 20 - 30 Minuten nach aufziehen des Nebels, eine Sichtweite von wenigen Metern bewirken. Eine Wattwanderer ohne Kompaß würde sich in einer solchen Situation im Watt unweigerlich verlaufen und die Orientierung verlieren. Selbst Wattwanderer, die einen Kompaß benutzen, können sich verlaufen! Der Grund ist der, dass ein unkundiger Wattwanderer keine genaue Ortskenntnis über den Verlauf von Prielen, Schlickfeldern und Baggerlöchern hat. Er würde unweigerlich bei Kompaßnavigation nach Nord/Südrichtung ohne Marschzahlen und genauer Streckenkenntnis in ein solches gefährliches Hindernin hineinwandern!

Allgemeines über den Seenebel

Seenebel entsteht, wenn folgende Wetterbedingungen vorhanden sind:

  • warme Luft über kälteres Wasser streicht           
  • kalte Luft über wärmeres Wasser streicht
  • kalte Luft sich mit warmer (feuchter) Luft mischt.
  •  Je größer die Luftunterschiede (Luft-Wasser), desto „dicker“ wird der Nebel.
  • Strahlungsnebel: Der Boden und die unterste Luftschicht strahlen Restwärme ab. Dadurch sinkt der Taupunkt und die Luft gibt Wasserdampf ab.
  •  Kaltwassernebel: wärmere Luft streicht über Wasser, dessen Temperatur unter der des Taupunktes des Luft liegt.
  • Tauwetternebel: Luft über 0°C streicht über gefrorenen Boden bzw. Schnee.