Entstehung von Gewitter
Gewitter stellen die größte Bedrohung für einen Wattwanderer dar. Besonders kritisch ist die Situation, falls unverhofft unwetterartige Gewitter aufziehen und sich die Wattwandergruppe mitten im Watt zwischen Insel und Festland befindet. Hier heisst es nur: Ruhe bewahren! Folgende Verhaltensregeln sind daher wichtig und sollten den Teilnehmern der Wattwandergruppe zuvor vermittelt werden.
- das Durchwandern von Prielen sollte so schnell wie nur möglich erfolgen! Ein lanfer aufenthalt in einem Priel bei Gewitter bedeutet eine zusätzliche Gefahr, da ein Blitzeinschlag einige hundert Meter entfernt noch zu Verletzungen führen kann!
- befindet sich das Gewitter unmittelbar über einen, so sollte man sich in gehockter Stellung mit den Armen umschlossenen Beinen, auf den Wattboden möglichst klein machen. Sofern möglich, sollte es eine möglichst kleine Berührungsfläche zum Wattboden geben, d.h. auf Zehenspitzen hinhocken.
- Gegenstände aus Metall können einen Blitzeinschlag fördern, daher sollte man sich solcher Gegenstände entledigen.
- sofern dieses möglich ist, sollten in blitzfreien Pausen das Wattgebiet schnellstmöglich verlassen werden. Dabei sollte keine Panik aufkommen!
Allgemeines über Gewitter
- die Erdkugel umgibt ein elektrisches Feld. Man kann im Normalfall mit ~ 100 Volt pro 1 Meter Spannungsgefälle rechnen.
- steigt feucht-warme Luft hoch hinauf, geht daraus starker Regen hervor. Bei der zuvor beschriebenen Kondensation entstehen elektrische Ladungen. Bei großen Spannungsunterschieden entladen sich diese. Die Luft, die bei dieser Reaktion auseinander gedrückt wird, kennen wir als Knall.
- der Blitz bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit (300.000 km/sec), der Knall mit 330 m/sec. Daraus ergibt sich die ungefähre Formel zur Ermittlung der Entfernung. Zeitdifferenz in Sekunden zwischen Blitz und Donner geteilt durch 3 ergibt die Kilometer, geteilt durch 5 die Seemeilen.